Hinlauftendenz

Weglaufen von Demenzkranken ist in der Regel ein Hinlaufen zu einem Ort, der für die Erkrankten in diesen Momenten wichtig ist. Manchmal bedeutet eine Hinlauftendenz, dass nach den Erkrankten gesucht werden muss. Davor müssen sich Demenzerkrankte und Angehörige nicht fürchten, sollten aber darauf vorbereitet sein.

Sowohl Demenzerkrankte wie auch deren Angehörige stellen sich oft die Frage, wie am besten umzugehen ist mit einer sogenannten Hinlauftendenz.

"Heutzutage sagen wir Hinlauftendenz, weil wir inzwischen wissen, dass die Erkrankten in der Regel ein bestimmtes Ziel haben, zu dem sie sich hinbewegen wollen. Das kann die ehemalige Arbeitsstätte, aber auch jeder andere Ort sein. Oft glauben die Erkrankten, etwas erledigen bzw. eben irgendwo hin zu müssen. Daher auch der Name Hinlauftendenz. Wenn alle Beteiligten einmal akzeptiert haben, dass der Erkrankte nicht einfach wegläuft, sondern ein bestimmtes Ziel hat, dann fällt der Umgang mit einer Hinlauftendenz sehr viel leichter", erklärt Pflegeberaterin Tina Land von compass. In diesem Fall können Angehörige nämlich zum Beispiel kommunikativ auf die erkrankte Person eingehen und so in vielen Fällen schon im Vorfeld eine Gefahr eindämmen. Ist der*die an Demenz erkrankte Angehörige doch einmal verschwunden, so empfiehlt sich die Suche an Orten, die ihn*sie emotional beschäftigen.

Was aber, wenn der erkrankte Mensch nicht aufzufinden ist und nicht innerhalb einer angemessenen Zeit wieder nach Hause zurückkehrt? In diesem Fall sollten Angehörige sich nicht scheuen, Unterstützung für die Suche in Anspruch zu nehmen.

Polizeihauptkommissar Christoph Schulte erläutert, wie die Polizei bei der Suche unterstützen kann.