Demenz im jüngeren Lebensalter

Das Risiko für eine Demenzerkrankung steigt mit zunehmendem Alter. Doch auch jüngere Menschen können betroffen sein.

Eine Demenzerkrankung in jungen Jahren kann Lebenspläne durcheinanderbringen.

Die meisten Menschen, die an Alzheimer erkranken, sind 80 Jahre oder älter. So hat es die WHO in ihrem Global Status Report 2021 festgestellt. Doch es gibt auch Formen der Demenzkrankheit, an denen in der Regel auch jüngere Menschen erkranken.

Frontotemporale Demenz

Die ersten Symptome einer frontotemporalen Demenz zeigen sich in den meisten Fällen schon zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr.

Neben dem frühen Beginn der Erkrankung ist besonders an der frontotemporalen Demenz, dass eine Beeinträchtigung des Gedächtnisses erst im weiteren Verlauf der Erkrankung einsetzt und diese weniger stark ist als bei einer Alzheimererkrankung.

Die ersten Symtome, die sich manifestieren sind

  • Teilnahmslosigkeit
  • Reizbarkeit
  • Taktlosigkeit
  • Wortfindungsstörungen
  • Veränderung der Persönlichkeit
  • Veränderung des zwischenmenschlichen Verhaltens.

Therapiemöglichkeiten

Insbesondere aufgrund des verhältnismäßig jungen Alters, in dem eine frontotemporale Demenz einsetzt, ist die Diagnosestellung meist ein langwieriger Prozess. Hinzu kommt, dass Menschen mit einer frontotemporalen Demenz in der Regel kein Krankheitsbewusstsein und damit einhergehend keine Motivation für eine Behandlung haben.

Kommt es zu einer ärztlichen Behandlung, erhalten die Patient*innen Medikamente, die auf die Verhaltensauffälligkeiten einwirken sollen. Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang serotonerge Antidepressiva.

Das (Zusammen-)Leben verändert sich

Für Angehörige von Menschen mit einer frototemporalen Demenz bedeutet die Erkrankung meist eine große Herausforderung. Die Verhaltensänderungen haben deutliche Auswirkungen auf die Beziehungen. Darüber hinaus hat die Erkrankung in den verhältnismäßig jungen Jahren auch Auswirkungen auf Hobbies und das Berufsleben und damit oft auch auf das Haushaltseinkommen. Da das Bewusstsein über die Erkrankung bei den Betroffenen selbst nicht gegeben ist, liegt in diesen Veränderungen vor allem für die Angehörigen eine fordernde Umstellung und nicht selten eine Be- und Überlastung.

Hilfe finden

Um Klarheit über die Situation, die eigenen Wünsche und Bedürfnisse und auch über die möglichen Unterstützungsangebote zu erlangen, empfiehlt es sich, die Hilfe von Profis anzunehmen. Ein offenes Ohr und hilfreiche Tipps bietet zum Beispiel das Alzheimer-Telefon, Unterstützung bei der Versorgung können Sie mit der Hilfe Ihrer Pflegeberatung kostenfrei und unabhängig organisieren.