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Barrierefreies Bauen

Rampen, breite Zugänge und individuell zugeschnittene Einrichtungselemente sind nur Beispiele für Barrierefreiheit im eigenen Wohnraum. Auch in Mietwohnungen ist ein Umbau möglich.

Für behinderte oder pflegebedürftige Menschen bedeutet Barrierefreiheit ein großes Stück Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Pflegende Angehörige werden entlastet, weil der Pflegebedürftige in bestimmten Situationen nicht mehr auf ihre Hilfe angewiesen ist.

Die Kriterien für die Barrierefreiheit sind baurechtlich klar festgelegt. Einzelheiten zu technischen Baubestimmungen regeln die jeweiligen Bauordnungen der Bundesländer. Für Wohngebäude ist die Barrierefreiheit in der DIN-Norm 18040-2 festgelegt.

Entscheidend sind jedoch die persönliche Lebenssituation und die individuellen Einschränkungen des Betroffenen. In den eigenen vier Wänden gibt es bei der Gestaltung der Barrierefreiheit einen recht großen Spielraum. Benötigen Eigentümer wegen einer Behinderung Umbauten am gemeinschaftlichen Eigentum (etwa eine Rampe zur Haustür für Roll­stuhlfahrer) oder in der eigenen Wohnung (eine tragende Wand, die zum Gemeinschaftseigentum gehört, muss umgesetzt werden), können Betroffene diese nun verlangen. Der Rechtsanspruch auf diese privilegierten Baumaßnahmen ist so gestaltet, dass die einzelne Person verlangen kann, dass ihm die Mehrheit per Beschluss den Bau gestattet.
Die Kosten der Umbauten trägt grundsätzlich diejenige*derjenige, die*der den Umbau verlangt und durchgeführt hat, wobei das Gesetz hiervon Ausnahmen zulässt. Bestenfalls informieren Sie sich vorher über etwaige Kostenaufteilung im Rahmen einer Rechtsberatung oder bei Wohnungseigentümervereinen.

Mieter*innen können laut § 554a BGB bauliche Veränderungen an ihrer gemieteten Wohnung vornehmen, wenn sie ein berechtigtes Interesse daran haben. Das ist zum Beispiel bei eingeschränkter Mobilität der Fall, wenn eine Gehhilfe oder ein Rollstuhl benötigt wird. Für Umbauten ist allerdings die Zustimmung des*der Vermieter*in nötig. Diese kann er nur verweigern, wenn sein Interesse an der unveränderten Erhaltung der Mietsache, also der Wohnung, überwiegt, zum Beispiel, wenn die Bausubstanz betroffen ist. Auch die berechtigten Interessen anderer Mieter*innen in dem Gebäude sind zu berücksichtigen.

Das sollten Sie beim Einbau von Rampen beachten:

Sind Sie als Pflegebedürftige*r auf einen Rollstuhl angewiesen, ist der Einbau einer Rampe nötig, damit Sie Höhenunterschiede innerhalb des Wohnbereichs oder zwischen Haustür und Grundstücksgrenze überwinden können. Infrage kommen dafür eine ansteigende Pflasterung, eine feste Metallrampe oder auch eine Holzkonstruktion. Bedenken Sie immer, dass die Überwindung von Rampen bei der Nutzung eines Rollators schwieriger sein kann als die Überwindung einzelner Stufen. Überlegen Sie am besten gemeinsam mit Ihren Angehörigen oder Ihrem*Ihrer Pflegeberater*in, was für Sie sinnvoll ist.

  • Damit Sie mit dem Rollstuhl gefahrlos eine Rampe nutzen können, sollte die Steigung nicht mehr als 10 Prozent betragen. Bei einem steileren Winkel besteht Kippgefahr. Wenn Sie einen Rollator nutzen, kann eine Rampe mit noch geringerer Steigung sinnvoll sein. Sie sollten zudem in der Lage sein, eine Steigung bzw. ein Gefälle mit dem Rollator sicher zu bewältigen.
  • Bei der Berechnung der Rampenlänge gilt folgende Faustregel bei 10 Prozent Steigung: Pro 10 cm Höhenunterschied ist eine Rampenlänge von mind. 1 Meter notwendig.
  • Beachten Sie, dass auf Holzkonstruktionen im Außenbereich eine gewisse Rutschgefahr besteht. Prüfen Sie im Einzelfall, ob eine solche Lösung ausreichend sicher ist.
  • Eine mobile Rampe bietet den Vorteil, dass sie auch an weiteren Stufen im Haus genutzt werden kann.
  • Bei Stufen können Türschwellenrampen nicht genutzt werden. Dann bewähren sich mobile Rampen (Leistungskategorie „Hilfsmittel“) oder fest installierte Rampen (Leistungskategorie „wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“).

Im Gutachterauftrag kann durch Ihre Pflegekasse/Ihre Pflegeversicherung eine Prüfung empfohlen werden, ob anstelle einer Rampe auch eine Treppensteighilfe oder ein Treppenlift geeigneter ist. Fragen rund um die finanzielle Unterstützung für Ihre geplanten Umbauten beantwortet Ihnen Ihr*e Pflegeberater*in.

Barrierefreiheit – so definiert sie der Gesetzgeber

Im Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (BGG) ist in § 4 der Begriff „barrierefrei“ folgendermaßen definiert: „Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar sind. Hierbei ist die Nutzung behinderungsbedingt notwendiger Hilfsmittel zulässig.“

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