Wer sollte einen Pflegekurs machen?
Grundsätzlich sind Pflegekurse für alle nicht professionellen Pflegepersonen gedacht, die theoretische Grundlagen zur häuslichen Pflege erwerben und konkrete Vorgehensweisen bei der Pflege lernen möchten. Der Pflegekurs kann Pflegepersonen helfen, mehr Sicherheit und Selbstvertrauen bei der Pflege einer Person zu gewinnen und einer möglichen eigenen Überforderung entgegenzuwirken. Deswegen ist es ratsam, frühzeitig einen Pflegekurs zu machen, um von Beginn an gut für die Pflege aufgestellt zu sein.
Wer bietet Pflegekurse an?
Es gibt verschiedene Anbieter für Pflegeschulungen in der Häuslichkeit, Pflegekurse an einem Schulungsort in häuslicher Nähe oder im Internet. Sie alle laufen unter dem § 45 SGB XI mit dem Titel Pflegekurse für Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen. Pflegekurse werden von Pflegekassen oder anderen lokalen Einrichtungen angeboten. Eine Pflegeschulung in der Häuslichkeit können Sie als gesetzlich versicherte Person bei Ihrer Krankenkasse erfragen. Als Privatpflegeversicherter wenden Sie sich an Ihre Pflegeversicherung. Online-Pflegekurse stehen im Internet zur Verfügung.
Die Inhalte der Pflegekurse variieren leicht. Folgende Themen werden in der Regel behandelt:
- Bedeutung und Notwendigkeit von Prophylaxen
- Lagerungsmöglichkeiten und -techniken
- Förderung der Blasen-/Darmkontinenz
- Umgang mit Sonden, Stomata, Drainagen, Kathetern etc.
- Einsatz von Kommunikationshilfen
- Ernährung und Flüssigkeitsversorgung
- Haut- und Körperpflege
- Kontrolle von Vitalfunktionen
- Rückenschonende Arbeitsweise
- Umgang mit dementen Menschen
Benötigen Sie Unterstützung im Umgang mit Pflegehilfsmitteln, wenden Sie sich bitte an ihr örtliches Sanitätshaus, von dem Sie die Hilfsmittel beziehen. Informationen zum Leistungsrecht der Pflegeversicherung sind ebenfalls kein Bestandteil des Pflegekurses. Wenden Sie sich damit am besten an eine Pflegeberatung.
Was kostet ein Pflegekurs?
Für die Pflegeperson ist ein solcher Kurs kostenfrei. Die Kosten trägt bei Privatversicherten die Pflegeversicherung und bei gesetzlich Versicherten die Pflegekasse. Möglicherweise müssen sie in Vorleistung gehen und die Kosten anschließend mit Ihrer gesetzlichen oder privaten Pflegeversicherung abrechnen. Daher sollte Sie am besten bereits vor dem Kursbeginn mit der Pflegeversicherung Ihres*Ihrer pflegebedürftigen Angehörigen oder Nachbar*in bzw. mit Ihrer Pflegeversicherung sprechen.