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Pflegende auf Distanz benötigen ein gutes Netzwerk

25 Prozent aller pflegenden Angehörigen, sind in die Pflegeorganisation ihrer Angehörigen oder nahestehender Personen eingebunden, während sie nicht in der unmittelbaren Umgebung dieser leben. Sie müssen also Wege finden, um die Distanz anderweitig zu überbrücken und sich dennoch einen möglichst guten Überblick über die benötigte Unterstützung zu verschaffen. Eine große Hilfe kann dabei ein gutes Netzwerk vor Ort sein.

Netzwerk aktivieren

Zu diesem Netzwerk können Freund*innen und Nachbar*innen gehören, die im direkten Umfeld der pflegebedürftigen Person leben. Diese können sich einen persönlichen Eindruck verschaffen und so zu einem vollständigeren Gesamtüberblick beitragen. Dieser persönliche Eindruck ist genau der, der Pflegenden auf Distanz häufig fehlt. Ihnen ist es nicht möglich, die pflegebedürftige Person regelmäßig zu sehen. Dennoch ist dieser persönliche Eindruck sehr wichtig, denn Pflegebedürftigen kann es schwer fallen ihre Bedarfe deutlich zu kommunizieren. Nachlassende eigene Fähigkeiten können schambehaftet sein. Zusätzlich möchte eine pflegebedürftige Person häufig nicht zur Last fallen und unter Umständen kann sie auch nicht alle Möglichkeiten der Unterstützung überblicken. So rücken einzelne Nöte vielleicht gar nicht in den Fokus.

Menschen im nahen Umfeld der pflegebedürftigen Person können verschiedene Perspektiven einbringen und sehen, welche Tätigkeiten schwerfallen. Ihre Eindrücke können also pflegende Angehörige aus der Distanz unterstützen und dazu beitragen, dass alle Bedarfe gesehen und möglichst aufgefangen werden.

Regelmäßiger Austausch

Da Pflegebedarf häufig nicht linear verläuft und sich schnell verändern kann, ist es wichtig im regelmäßigen Austausch zu bleiben. Idealerweise nicht nur mit der pflegebedürftigen Person, sondern mit allen Personen, die an der Pflegeorganisation beteiligt sind. Dazu gehören auch bereits benannte Menschen aus dem direkten Umfeld der*des Pflegebedürftigen, da diese dazu beitragen können, dass Veränderungen schneller erkannt und besprochen werden und somit die Pflegeunterstützung frühzeitiger angepasst werden kann. 

Neben privaten Kontakten aus der Nachbarschaft sowie freundschaftlichen Beziehungen können auch lokale Ressourcen wie beispielsweise ambulante Pflegedienste, Betreuungsgruppen, Alltagsbegleitungen oder Helfer*innenkreise das Netzwerk stärken und die Pflege auf Distanz erleichtern. Es empfiehlt sich mit allen Akteur*innen, die in die Pflege der pflegebedürftigen Person eingebunden sind, regelmäßige Gespräche zu vereinbaren und so konstant im Austausch zu bleiben.

Auch Pflegende auf Distanz können eine Pflegeberatung in Anspruch nehmen und sich hinsichtlich der Unterstützungsmöglichkeiten beraten lassen. Pflegeberater*innen sind in ihren Regionen gut vernetzt und können daher häufig Optionen aufzeigen, die vielleicht noch nicht in Betracht gezogen wurden. Dabei schauen sie immer auf den individuellen Bedarf der*des Pflegebedürftigen und der Angehörigen.