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Verdacht auf Demenz - Das kommt jetzt auf Sie zu

Sie haben das Gefühl, dass Sie oder Ihr Familienmitglied erste Anzeichen einer dementiellen Erkrankung aufweist und wissen nicht, wie es jetzt weitergeht? Der Neurologe Dr. med. Peter Hoffacker erklärt worauf Sie jetzt achten sollten.

älteres Paar lässt sich von Ärztin beraten
Bei einem Verdacht auf Demenz gilt es zunächst, einige Fragen abzuklären, bevor weitere Untersuchungen gemacht werden.

Hinweise auf eine Demenzerkrankung

„Insbesondere das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit sind bereits ab einem frühen Stadium der Erkrankung betroffen,“ so Dr. med. Peter Hoffacker. Das Langzeitgedächtnis bleibt länger erhalten, so vergessen Erkrankte oft Termine, während sie detailreich Geschichten aus ihrer Kindheit und Jugend erzählen. Auch der Verlust der räumlichen Orientierung kommt häufig vor, was dazu führen kann, dass die Betroffenen sich verlaufen.

„Im späteren Verlauf der Erkrankung kann es passieren, dass Angehörige nicht mehr erkannt werden oder die sogenannten Aktivitäten des täglichen Lebens, wie sich waschen oder ankleiden, nicht mehr selbstständig durchgeführt werden können,“ fasst Dr. Hoffacker zusammen.

Typische Untersuchungen

Haben Sie diese Anzeichen bei sich oder Angehörigen beobachtet, ist es Zeit für einen Termin bei dem*der Hausärzt*in. Dort ist der*die Patient*in bekannt und wird oft schon Jahre und Jahrzehnte medizinisch begleitet.

Erhärtet sich der Verdacht auf eine Demenzerkrankung, folgt eine Überweisung an eine*n Fachärzt*in für Neurologie oder Psychiatrie, wo eine genaue Anamnese sowie weitergehende Untersuchungen stattfinden. Das sind beispielsweise Nervenwasseruntersuchungen, Überprüfungen der neuropsychologischen Gedächtnisleistungen oder auch eine Kernspintomographie des Kopfes.  „Dies ist wichtig, da es unterschiedliche Formen der Demenz gibt und diese auch als Symptom einer anderen Grunderkrankung vorkommen kann, sodass sich hieraus Konsequenzen für die medizinische Therapie ergeben können,“ erklärt der Facharzt.

Manche Betroffene möchten nicht zum*zur Ärzt*in

Manchmal kommt es vor, dass sich der betroffene Mensch davor sträubt, eine*n Ärzt*in aufzusuchen. „Haben Sie hierfür Verständnis, die eventuelle Diagnose einer Demenz ist für die Betroffenen nicht leicht zu verkraften und braucht häufig lange Zeit, um akzeptiert zu werden“, rät Dr. Hoffacker. In jedem Fall sollten Sie offen mit der Situation umgehen und nicht versuchen, die Person unter falschen Vorwänden in die Praxis zu locken.

Die Therapie ist fallabhängig

Steht die Diagnose Demenz fest, hängt die nachfolgende Therapie davon ab, welche Ausprägung der Krankheit genau festgestellt wurde. Meist erfolgt eine Kombination aus medikamentöser Therapie und weiteren Maßnahmen, die den Verlauf der Krankheit verzögern sollen, wie beispielsweise Ergotherapie, Physiotherapie oder Logopädie. Auch die Überweisung zu speziellen Demenz-Zentren kommt in Frage. „Hierzu kann man sich meist gut auf den entsprechenden Klinikwebseiten informieren“, merkt Dr. Hoffacker an.

Vorsorgen nicht vergessen

Neben den Therapien und der regelmäßigen Kontrolle bei Fachärzt*innen empfiehlt der Neurologe, sich um eine Versorgungsvollmacht zu bemühen, um etwaigen juristischen und organisatorischen Hindernissen vorzubeugen. „Zudem ist es anzuraten, sich frühzeitig um pflegerische Unterstützung zu kümmern,“ so der Neurologe.

Sollten Sie eine beginnende Demenzerkrankung in ihrem familiären Umfeld festgestellt haben, empfehlen wir Ihnen, zeitnah eine unabhängige Pflegeberatung in Anspruch zu nehmen oder sich an eine spezielle Beratungsstelle wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. zu wenden. In den Beratungen werden SIe bei der Planung der nächsten Schritte begleitet und über die verschiedenen Möglichkeiten aufgeklärt.

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