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Lauftendenz bei Demenz

Die Lauftendenz bei Menschen mit Demenz ist eine ernstzunehmende Herausforderung. Durch aufmerksames Verhalten in der Öffentlichkeit sowie frühzeitige Beratung und Planung können jedoch viele Risiken minimiert werden. Ein gemeinsames Bewusstsein für das Problem trägt dazu bei, dass Betroffene sicherer leben können.

Viele Menschen mit Demenz zeigen im Verlauf der Erkrankung irgendwann eine sogenannte Lauftendenz. Ausgelöst durch eine für die Betroffenen nicht zu bewältigende Gefühlslage, ein körperliches Bedürfnis oder einfach alte Gewohnheiten wie tägliche Spaziergänge, wandern Menschen mit Demenz in der Wohnung umher oder verlassen unerwartet das Haus oder die Pflegeeinrichtung. 

Alte Frau läuft draußen
Wenn Menschen mit Demenz ohne Vorankündigung das Haus verlassen, kann dies gefährlich werden.

Gefahren der Lauftendenz

Orientierungsverlust und Gedächtnisverlust stellen in dieser Situation eine besondere Gefahr dar. Wenn ein Mensch mit Demenz sich auf den Weg macht, kann es passieren, dass er den Weg zurück nicht allein findet oder diesen nicht selbstständig bewältigen kann. 

Das kann an gefährlichen Situationen wie viel befahrenen Straßen liegen, aber auch an der zurückgelegten Strecke oder der Nutzung von Verkehrsmitteln liegen. 

Temperaturen

Besonders problematisch sind eintretende Orientierungslosigkeit und Gedächtnisverlust bei extremen Temperaturen, für die die betroffenen Personen meist nicht gekleidet und ausgestattet sind.

Während der warmen Jahreszeit droht vor allem Dehydrierung. In der kalten Jahreszeit treten schnell Unterkühlungen auf. 

Beides erhöht das Risiko von Stürzen, welches durch die Umgebung und die aufgeregte oder verwirrte Verfassung noch weiter erhöht wird. Hier droht schnell ernste Gefahr für die Gesundheit.

Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit

Eine einfache und zugleich wirkungsvolle Maßnahme ist, dass Mitmenschen im öffentlichen Raum aufmerksam bleiben. Wer eine Person bemerkt, die orientierungslos wirkt oder ziellos umhergeht, sollte sie ansprechen und freundlich nach ihrem Wohlbefinden fragen. In vielen Fällen können einfache Fragen wie "Brauchen Sie Hilfe?" oder "Wohin möchten Sie?" klären, ob eine Verwirrung vorliegt. Falls erforderlich, können Sie auch die Polizei benachrichtigen.

Pflegeberatung im Vorfeld kann schützen

Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen sollten sich frühzeitig über Betreuungsmöglichkeiten informieren, um diesen gefährlichen Situationen vorzubeugen.

Informieren kann man sich beispielsweise im Rahmen einer Pflegeberatung. Auf diese haben alle Versicherten in Deutschland einen gesetzlich verankerten Anspruch. 

Auch sichere Wohnformen und tagesstrukturierende Angebote können im Rahmen einer solchen Beratung besprochen werden. Gemeinsam mit den Pflegeberater*innen finden Ratsuchende die Maßnahmen, die für die eigene Situation am besten das Risiko unkontrollierten (Fort-)Laufens minimieren.

Die Broschüre der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e. V. "Ich will nach Hause – vom Hin- und Weglaufen" bietet umfassende Hilfestellung für Angehörige.

Zur Broschüre "Ich will nach Hause – vom Hin- und Weglaufen"

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