Pflegebedürftigkeit sollte kein Tabuthema sein
Bei der vorsorglichen Beschäftigung mit dem Thema Pflege sind wir meist auch gezwungen uns mit dem eigenen Altern auseinanderzusetzen. Für viele Jüngere scheint Pflegebedürftigkeit daher noch weit weg, nur rund ein Drittel der 18- bis 39-Jährigen hat bislang über das eigene Altern und eine damit verbundene mögliche Pflegebedürftigkeit gesprochen (TK-Meinungspuls Pflege, 2018). Zwar kann jede*r jederzeit in die Situation kommen pflegebedürftig zu werden, aber für die meisten Menschen ist das Thema Pflegebedürftigkeit eng mit dem Altwerden verknüpft. Tatsächlich sind rund 80 % der Pflegebedürftigen in Deutschland 65 Jahre oder älter (Pflegestatistik 2019, Statistisches Bundesamt (Destatis)).
Ob absehbar oder aber plötzlich, ob es einen selbst direkt betrifft oder stattdessen eine*n Angehörige*n: Pflegebedürftigkeit ist ein Thema, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen. Im Vergleich zwischen 2019 und 2017 stellt das Statistische Bundesamt einen Anstieg der Pflegebedürftigen von 20,9 % fest (Pflegestatistik 2019). Das Thema gewinnt also an Bedeutung und betrifft in einer alternden Gesellschaft immer mehr Menschen.
Pflegeberatung als Unterstützung
Der unbekannten, gefühlten Bedrohung können wir ein gutes Stück der Angst nehmen, indem wir uns damit auseinandersetzen. Je besser die Vorbereitung, desto kleiner die Furcht. Dabei kann es schon helfen über das Thema zu sprechen, sich auszutauschen, um die Scham zu nehmen, sich mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen und für sich selbst ganz bewusst zu entscheiden, welche Optionen im Fall der Pflegebedürftigkeit existieren und präferiert werden.
Pflegeunterstützung kann im konkreten Fall das Leben der pflegebedürftigen Person erleichtern. Das Bewusstsein darüber, dass es in Ordnung ist, Hilfe anzunehmen, ist der erste Schritt. Auch der Auseinandersetzung mit dem Thema Pflege muss sich niemand allein stellen. Der Austausch im privaten Umfeld kann durch eine unverbindliche Pflegeberatung sinnvoll ergänzt werden. Pflegeberater*innen können zu Vorsorgethemen beraten und Möglichkeiten aufzeigen, die in ganz konkreten Situationen zur Verfügung stehen.