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Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen verhindern

Pflegebedürftige stehen in einem speziellen Abhängigkeitsverhältnis zu den Menschen, die sich um sie kümmern und sie versorgen. Gerade ältere Pflegebedürftige und Schutzbefohlene sind besonders gefährdet, Gewalt und Aggressionen im Pflegekontext zu erfahren. Das bedeutet, dass ihnen durch konkretes Handeln oder durch Unterlassung Schaden oder Leid an Körper, Seele oder auch materieller Art zugefügt wird. Leid, dass sie aufgrund ihrer Situation, z. B. bei fortgeschrittenen Demenzerkrankungen, oft weder definieren noch artikulieren können.

Die Folgen können gravierend sein

Physischer oder psychischer Gewalt ausgesetzt zu sein, kann erhebliche negative Folgen für den Gesundheitszustand von pflegebedürftigen Menschen haben und schlimmstenfalls sogar zum Tod führen. Dazu erklärt Simon Eggert, Verantwortlicher für den Bereich Forschung und Kommunikation beim Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) in Berlin: „Als älterer pflegebedürftiger Mensch Opfer von Vernachlässigung, Missbrauch oder Misshandlung zu werden, kann gravierende gesundheitliche Probleme nach sich ziehen, bzw. solche begünstigen. Denn Folgen von entsprechenden Gewalterfahrungen können neben äußerlichen und innerlichen Verletzungen wie etwa offene Wunden, Blutergüsse oder Knochenbrüche zum Beispiel auch starke Angstzustände, Verzweiflung, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit, sozialer Rückzug, erhöhte Aggressivität sowie Gefühle der Ohnmacht oder der Erniedrigung sein.“

Welche Konsequenzen lassen sich daraus ableiten? „Pflegebedürftige Menschen haben das Recht, vor Gewalt geschützt zu werden. Wer Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen beobachtet, muss etwas tun“, heißt es in einer Broschüre des ZQP. Hier findet sich ein detaillierter Zehn-Punkte-Plan, wie sich mögliche Anzeichen von Gewalt in der Pflege deuten lassen, man sich als möglicher Zeuge verhalten kann und sollte und wer Rat gibt und Hilfe leistet. In jedem Fall sollten wahrgenommene Anzeichen angesprochen und gegebenenfalls auch dokumentiert werden; es ist zudem wichtig, Hilfe anzubieten und gegenüber der Person, die sich problematisch verhalten hat, sachlich Position zu beziehen.

Hilfe für Ratsuchende

Einen sehr guten Überblick zum Thema „Gewalt gegen pflegebedürftige Menschen verhindern“ und „10 Tipps zum Schutz pflegebedürftiger Menschen vor Gewalt“ finden Interessierte und Ratsuchende in dieser Broschüre und auf der Seite des ZQP.

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