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Gewalt und Aggressionen in der Pflegesituation vorbeugen

Gewalt und Aggressionen gegenüber pflegebedürftigen Menschen kann verschiedene Ursachen haben. Die Pflege eines anderen Menschen stellt häufig eine physisch und psychisch herausfordernde Situation dar. Vielfältige Gründe, z. B. die ständige Belastung oder (Über-) Beanspruchung, Krankheit, Schlafmangel, Angst, Scham, geringes Selbstbewusstsein, finanzielle oder existenzielle Ängste oder Sorgen, Co-Abhängigkeit und viele andere Faktoren können dazu führen, dass Pflegende mit ihrer Aufgabe latent oder offensichtlich überfordert sind.

Auf körperliche und geistige Warnsignale hören

Um in der Pflegesituation dauerhaft empathisch und fürsorglich zu sein, um belastbar und verantwortungsbewusst agieren zu können, sollten Pflegende frühzeitig auf körperliche und geistige Warnsignale achten und dementsprechend handeln. Bestenfalls sollte präventiv agiert, statt reagiert werden, damit die Pflege nicht zur Dauerbelastung und zum Risikofaktor für sich und den zu Pflegenden wird. Simon Eggert, Verantwortlicher für den Bereich Forschung und Kommunikation beim Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP), weiß, warum man Stressfaktoren in der Pflege identifizieren und ernst nehmen sollte: „Pflege ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die längerfristig, sehr zeitintensiv und aufreibend sein kann. Pflegende sind auch deswegen gefährdet, sich dabei zu überfordern. Stark ungeduldiges oder aggressives Verhalten und Eskalationen können die Folge sein – insbesondere, wenn die pflegebedürftige Person selbst als aggressiv, abweisend oder verletzend wahrgenommen wird. Zudem gefährdet anhaltende Überlastung die Gesundheit. Daher ist es wichtig, entsprechende Anzeichen bei sich selbst rechtzeitig wahr- aber auch ernst zu nehmen sowie entsprechend für Entlastung bzw. Veränderung der Situation zu sorgen.“

Es ist aber nicht nur wichtig, auf sich selbst zu achten; auch Pflegebedürftige senden Zeichen und Signale die gehört und verstanden werden müssen, z. B. Menschen mit Demenz. Dazu kommen Verhaltensweisen, die unverständlich oder schwer nachvollziehbar scheinen, ob aus Angst, Scham oder Unsicherheit. Wenn Pflegende etwa aus Unwissenheit nicht in der Lage sind, diese Anzeichen oder Verhaltensweisen zu entschlüsseln, können die sich wiederholenden Verhaltensmuster zu Frust und Aggressionen führen und damit eine eskalierende Pflegesituation begünstigen.

Wie kann Pflegeberatung helfen?

Um beidseitige Konflikte und Stresssituationen zu vermeiden, bieten sich Pflegenden und Pflegebedürftigen diverse Hilfs- und Entlastungsangebote. Erste Anlaufstelle für Fragen rund um die Pflegesituation sind die jeweiligen Pflegestützpunkte oder Pflegeberatungen, wie z.B. compass private pflegeberatung. Hier erhalten Ratsuchende eine fachliche Beratung durch qualifizierte Pflegeberater.

„Im Rahmen einer Pflegeberatung kann die gesamte Situation der Pflegebedürftigen sowie der pflegenden Personen betrachtet und analysiert werden, um bestehende Risiken und Belastungsfaktoren, aber auch vorhandene Ressourcen zu identifizieren. Gemeinsam kann dann geschaut werden, ob und wie die Pflegesituation verbessert oder stabilisiert werden kann. Dabei kann die Perspektive einer außenstehenden Person sehr hilfreich sein. Sie erlaubt es, Themen zu benennen und anzugehen, die sonst nicht so gerne angesprochen werden. Eine längerfristige Begleitung mit mehreren Beratungen kann nachhaltig wirken“, so Claudia Calero, Abteilungsleiterin Wissens- und Qualitätsmanagement bei compass.

Weiterführende Informationen zur Gewaltprävention in der Pflege finden Sie auch in dieser Broschüre und auf der Seite des ZQP .

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