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Gewalt und Aggressionen in der Pflege – Ein Überblick

Der Themenkomplex „Gewalt in der Pflege“ findet im öffentlichen Diskurs selten bis wenig Beachtung, dabei sind die Risikofaktoren für etwaiges gewalttätiges Handeln und deren Ausprägungsformen im Pflegekontext divers gegenwärtig. Sie findet sowohl in der stationären als auch in der ambulanten Pflege oder in der Pflegesituation durch Angehörige und Verwandte statt. Der „Gewalt“- Begriff ist dabei differenziert zu begreifen. Die oft verborgene Gewalt kann in unterschiedlichen Formen vorkommen, z. B. als tätlicher, körperlicher Übergriff, aber auch in verbaler oder psychisch emotionaler Form; sie kann sich als Vernachlässigung der pflegerischen Pflicht(en) darstellen oder in der vermeidbaren Autonomiebeschränkung des Pflegebedürftigen bestehen. Auch finanzielle Ausbeutung zählt dazu.

Hinter dem Begriff „Gewalt gegen ältere pflegebedürftige Menschen“ verbirgt sich ein hoch relevantes Präventionsthema.

Aufmerksamkeit schärfen, Wissen vermitteln und Hilfe anbieten

Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) informiert in seinen Publikationen ausführlich über Fakten und Hintergründe, setzt sich für eine sachliche Aufklärung und für die notwendigen Präventionsmaßnahmen zur Vorbeugung von Aggression und Gewalt in der Pflege ein, wie Simon Eggert, als Verantwortlicher für den Bereich Forschung und Kommunikation beim ZQP und Mitverfasser mehrerer Fachpublikationen zum Thema, erklärt: „Hinter dem manchmal nicht ganz eindeutigen Begriff 'Gewalt gegen ältere pflegebedürftige Menschen', verbirgt sich ein hoch relevantes Präventionsthema. Denn Gewalt- oder Missbrauchserfahrungen können für diese sehr verletzliche Bevölkerungsgruppe äußerst schwerwiegend sein und die Gesundheit schädigen. Missbrauch, Misshandlung oder Vernachlässigung von pflegebedürftigen Menschen sind nicht immer klar zu erkennen, bleiben aus verschiedenen Gründen vermutlich häufig unentdeckt und werden teilweise nicht unterbunden. Auch Pflegende werden Opfer von Aggressionen oder gewaltförmigem Verhalten durch Personen, die sie versorgen. Es ist also wichtig, die Aufmerksamkeit für das Phänomen sachlich zu schärfen, Wissen zu vermitteln und passende Hilfe anzubieten.“

Aufklärung und Prävention sind wichtig

Um das gesamtgesellschaftliche Problembewusstsein in dieser Frage zu stärken, sind Aufklärung und Prävention wichtig. Außerdem muss für Pflegebedürftige und (pflegende) Angehörige gleichermaßen das jeweilige Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit im Sinne des allgemeinen Grundrechts, der Sozialgesetzgebung und der Pflege-Charta immerzu gewährleistet sein. Diese Voraussetzungen müssen mit der Möglichkeit auf optimale Versorgung und Betreuung verbunden werden.

Wichtiges Praxiswissen und Hinweise zum Thema liefert das ZQP in seinem Online-Portal zu Gewaltprävention in der Pflege. Hier können sich Ratsuchende und Interessierte weiter einlesen. Dazu Simon Eggert: „Unser Portal zur Gewaltprävention stellt fundiertes Wissen für pflegebedürftige Menschen, Angehörige sowie Berufsgruppen, die aus professioneller Perspektive mit dem Thema konfrontiert sind, kostenlos bereit: Formen, Ursachen und Folgen von Gewalt erklären wir dort. Darüber hinaus gibt es konkrete Tipps wie man Aggressionen und Gewalt vorbeugen kann. Zudem sind Kontaktdaten zu telefonischen Beratungsangeboten aufgeführt, die in akuten Krisensituationen weiterhelfen können. Neben Analysen und Arbeitsmaterialien kann dort z. B. auch der ZQP-Ratgeber zur Gewaltprävention für pflegende Angehörige heruntergeladen werden.“

Weiterführende Informationen finden Sie auch in diesem Report und auf der Seite des ZQP.

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